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Schlussbericht der Forschungsstudie „OptiPower“

Die Überdimensionierung von Heiz- und Kühlsystemen ist in Fachkreisen ein bekanntes Problem, zu dem es aber bisher keine umfassende Untersuchung in der Schweiz gab.

Das SPF Institute for Solar Technology und das IET Institut für Energietechnik der OST – Ostschweizer Fachhochschule haben nun über 500 Mehrfamilienhäuser und zehn Bürogebäude hinsichtlich Überdimensionierung ihrer Heiz- und Kühlsysteme untersucht. Die umfassende Studie zeigt:

Die in der Praxis vermutete Überdimensionierung der Wärme- und Kälteerzeuger konnte bestätigt werden. Diese liegt bei Wohngebäuden im Median bei +40% und bei Verwaltungsgebäuden zwischen +100% und +300%. Der Handlungsbedarf ist bei beiden Gebäudetypen vorhanden, bei den Verwaltungsgebäuden jedoch sehr gross.

Überdimensionierungen können bei Wohngebäuden mit einer im Projekt erarbeiteten einfachen Plausibilisierungsmethode in der Planungsphase reduziert werden. Bei Verwaltungsgebäuden wird die Anwendung der neuen Norm SIA 380/2:2022 (dynamische Gebäudesimulation) empfohlen. Die Mehrkosten einer Überdimensionierung übersteigen die Zusatzkosten einer dynamischen Gebäudesimulation um ein Vielfaches.

Eine Überdimensionierung muss nicht in jedem Fall die Effizienz des Anlagenbetriebs verschlechtern, bei Sole-Wasser-Wärmepumpen kann die Effizienz auch steigen. Allerdings gehen diese Effizienzsteigerungen mit hohen Mehrkosten einher, so dass eine Überdimensionierung dennoch nicht empfehlenswert ist.

Insbesondere die Vorteile der Inverterregelung können durch Überdimensionierung konterkariert werden. Dies ist besonders kritisch bei Luft-Wasser-Wärmepumpen, die eine steilere Leistungskennlinie aufweisen. Daher sollte speziell in diesen Fällen eine sorgfältige und eher knappe Auslegung der Wärmepumpe erfolgen, damit die Vorteile der Inverterregelung zum Tragen kommen können.

Diese und weitere Resultate sind im Schlussbericht des Projektes zu finden, welcher unter folgendem Link abgerufen werden kann: Downloads

Seitens SPF waren am Projekt beteiligt: Igor Bosshard, Krisztina Kelevitz, Marcel Troxler und Amina Guliyeva.

Titelbild: © OST: Forschungsgebäude in Rapperswil-Jona
Textquelle: Link

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