Moderne Gebäudesimulation: Präzision statt grober Schätzungen

Gebäude sind ständig wechselnden Einflüssen ausgesetzt – sei es durch jahreszeitliche Temperaturschwankungen, plötzliche Wetterumschwünge oder die tägliche Nutzung durch Menschen. Dennoch basieren viele Berechnungen zum Energiebedarf und Komfort weiterhin auf vereinfachten Handrechenmethoden, die diese Dynamik nicht realistisch abbilden können. Ihre Ergebnisse sind oft nur grobe Durchschnittswerte und lassen wichtige Einflussfaktoren unberücksichtigt. Bereits in der Vergangenheit gab es Ansätze, den Energiebedarf und Komfort dynamisch zu berechnen. Doch da diese Methoden für begrenzte Rechenkapazitäten entwickelt wurden, waren sie stark vereinfacht.

Leider werden auch heute noch viele statische Methoden angewendet, die die komplexe Dynamik von Gebäuden nur unzureichend erfassen.

In der Transport- und Automobilindustrie sind detaillierte, physikalisch präzise Simulationen längst Standard. Der Grund liegt auf der Hand – es ist sicherer und wirtschaftlicher, ein Modell zu simulieren, anstatt erst im Betrieb auf Probleme zu stossen.


Warum sollte das Bauwesen darauf verzichten?

Veraltete Methoden hinter modernen Oberflächen

Heute verstecken sich diese überholten Rechenverfahren häufig hinter modernen Benutzeroberflächen. Dadurch wird es zunehmend schwieriger, sie von echter, moderner Simulationstechnologie zu unterscheiden. Eine scheinbar fortschrittliche Planung kann jedoch trügen: Diese scheinbar fortschrittliche Planung gibt nur einen limitierten Einblick über Lösungsmöglichkeiten in einem Projekt. Im schlimmsten Fall funktionieren die Standardlösungen nicht oder die Ergebnisse sind so unzuverlässig, dass gebäudehülle und Systeme stark überdimensioniert werden.

Die OptiPower-Studie des Bundesamtes für Energie bestätigt, dass Wärme- und Kälteerzeuger oft überdimensioniert sind.

Zwei Institute der OST haben durch detaillierte Untersuchungen einer grossen Anzahl von Heizungsanlagen den Sachverhalt erfasst und die Konsequenzen für Kosten und Effizienz aufgezeigt. Bei über 600 Neubauten im Mehrfamilienhausbereich beträgt die Überdimensionierung von Wärmepumpenanlagen im Median 40 %, teils sogar bis zu 90 %. Bei Bürogebäuden ist die Situation noch dramatischer, hier sind die Heiz- und Kühlanlagen um den Faktor 2 bis 4 überdimensioniert.

Die Kosten einer Überdimensionierung übersteigen die Aufwendungen für eine Simulation bei Weitem.

Die Vorteile moderner, dynamischer Gebäudesimulation

Wir vom Verein Gebäudesimulation Schweiz setzen auf moderne, dynamische Gebäudesimulation. Diese nutzt validierte, physikalisch präzise Modelle, die die Realität detailliert abbilden und die Gebäudedynamik umfassend erfassen. Moderne Simulationsprogramme gehen weit über die reine thermodynamische Analyse der Gebäudehülle, der Systeme und der Regelung hinaus. Sie bieten vielseitige Analyse- und Optimierungsmöglichkeiten. Ein Simulationsmodell wird so zu einem virtuellen Prüfstand, an dem verschiedene Szenarien getestet werden können, bevor Fehler am realen Gebäude auftreten.

Entdecken Sie unsere Erfolgsgeschichten, die den klaren Vorteil von Simulationen anhand realer Projekte veranschaulichen - SUCCES STORIES

Zusammengefasst die Vorteile der dynamischen Gebäudesimulation

Simulationen sind ein Werkzeug zur Gesamtoptimierung von Gebäuden, Arealen oder Infrastrukturbauten. Dabei wird das Bauwerk ganzheitlich über alle Gewerke betrachtet. Alle Systemteile stehen in Wechselwirkung untereinander und es wird der gesamte Lebenszyklus berücksichtigt. Dadurch lassen sich schon früh in der Planungsphasen Fragen beantworten und Unsicherheiten aus dem Weg räumen. Dadurch werden vielfältige Mehrwerte für die Umwelt, den Bauherrn, das Bauprojekt, den Investor und den Nutzer des Gebäudes geschaffen.

  • Reduktion von Energieverbrauch, graue Energie und Treibhausgasemissionen
  • Reduktion von Betriebskosten
  • Optimierung der Gebäudetechnik
  • Vermeidung von Diskomfort
  • Planer arbeiten koordiniert an einem Gewerkt übergeordneten Konzept
  • Simulation dient als virtueller Prüfstand
  • Chancen und Potenziale werden rechtzeitig erkannt, planerische Risiken reduziert
  • Bauherr erhält bessere Grundlagen für Planungs- und Ausführungsentscheide
  • Erkenntnisse aus Simulationen werden bewilligungsrelevant
  • Gebäude funktionieren im Betrieb wie geplant
  • Verständlichkeit erhöhen: Visualisierung von Resultaten
  • Betrachtung und Optimierung von Gebäuden in Abhängigkeit von unterschiedlichen Parametern gleichzeitig (z.B. Tageslicht, thermische Behaglichkeit, haustechnische Anlagen)


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